Chrysler Imperial, von 1955-1975 als eigene Marke nur Imperial genannt, war seit 1926 der Name besonders luxuriöser Fahrzeuge des Chrysler Konzerns, mit denen man insbesondere Cadillac und Lincoln, aber auch Packard und anderen Luxusherstellern Konkurrenz machte. Ein Imperial kam typischerweise in den Ausstattungsvarianten Custom, Crown und Le Baron (eine amerikanische Karrosseriefirma). Verwirrenderweise wurde allerdings als Crown Imperial (aber eben nicht Imperial Crown) die bei der Carrozzeria Ghia in Italien gebaute verlängerte Limousine bezeichnet. Der Zusatz Southampton bezeichnet bei Imperial die Bauweise als Hardtop, d.h. ohne B-Säule zwischen den Türen.
Von 1969 bis 1973, der sog. Fuselage Era (Flugzeugrumpf-Periode), erreichten die Wagen mit 5,98 m eine enorme Länge bei 2,02 m Breite, bis ihnen ihr unersättlicher Benzindurst in der ersten Ölkrise wie den anderen großen amerikanischen Achtzylindern ein Ende bereitete. 1976-78 war der Chrysler New Yorker Brougham eine Art "verbilligter" Imperial.
1981/3 und 1990-1993 produzierte Chrysler noch einmal Modelle mit dem Namen Chrysler Imperial im Versuch, den Eldorados und Continentals Konkurrenz zu machen, allerdings in wesentlich kleinerem Format.
Beim Imperial der Jahre 1981-1983 handelte es sich um ein Luxuscoupé auf Basis des Chrysler Cordoba der zweiten Generation mit üppiger Ausstattung und modifizierter Karosserie (Klappscheinwerfer, abgesetztes, "klassizistisches" Heck im Stil des gleichzeitigen Cadillac Seville und des damaligen Lincoln Continental, bei Rolls-Royce-Karossen der frühen fünfziger Jahre abgekupfert). Angetrieben wurde das Coupé von einem eingespritzten 5,2-Liter-V8 mit 140 Netto-SAE-PS. Obwohl Frank Sinatra persönlich, wohl als Gefälligkeit für seinen Freund und Chrysler-Chef Lee Iacocca, in Fernsehwerbespots den Imperial bewarb, beschränkte sich der Absatz auf 10.981 Exemplare in drei Jahren.
Erstaunlicherweise nahmen viele dieser Fahrzeuge auch ohne Werksunterstützung in den Jahren 1981 bis 1985 an NASCAR-Rennen teil (Fahrer: Buddy Arrington, Rick Baldwin, Cecil Gordon und Maurice Randall) und belegten den sechsten Platz im Sommerrennen 1982 in Brooklyn (Michigan). Jeder Fan von NASCAR-Rennen war erstaunt, Luxuswagen teilnehmen zu sehen. Der einzige Grund für ihren Einsatz lag in der sehr viel aerodynamischeren Form gegenüber dem Dodge Mirada.
Der bis auf weiteres letzte Imperial der Jahre 1990-1993 war eine Luxusausführung des damaligen Chrysler New Yorker mit Frontantrieb, 3,3-Liter-V6 (147 Netto-SAE-PS) und stilistischen Leckerlis für die konservative Kundschaft (Speichenradkappen, Klappscheinwerfer, dick gepolstertes Vinyldach usw.). In vier Jahren liefen immerhin 37.500 Exemplare vom Band.
Bei der Beerdigung von John F. Kennedy im November 1963 sah es aus, als wäre jede Cadillac-Pullman-Limousine der Welt da, aber an der Spitze des Konvois fuhr eine Pullman-Limousine von Imperial mit Jackie Kennedy und ihren Kindern.
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